Methode
(von griechisch »das Nachgehen, der Weg«)
Wenn Sie sich für SOA entscheiden, haben Sie damit die Frage nach dem »Ob« beantwortet. Als nächstes stellt sich zwangsläufig die Frage nach dem »Wie« – d.h. nach der konkreten Methode oder Vorgehensweise. Neben den im vorangehenden Teil III vorgestellten Prozessaspekten (Vorgehen im Großen) gehören zur erfolgreichen Beschäftigung mit SOA noch eine Reihe methodischer1 Aspekte. Diese ordnen sich den Einführungs- und Entwicklungsprozessen unter, besitzen jedoch für den Erfolg und die Nachhaltigkeit von SOA-Initiativen hohe Bedeutung.
Wir erörtern in diesem Teil des Buches methodische Ansätze zur fachlichen Beschreibung von Services, zur Anforderungsanalyse innerhalb einer SOA sowie zu Test und Qualitätssicherung. Im Einzelnen finden Sie hier folgende Beiträge:
Fachliche Beschreibung von Services: Die Idee von SOA klingt bestechend einfach: Durch die Kombination von Services entstehen höherwertige Anwendungen. Sebastian Stein und Konstantin Ivanov gehen in Kapitel 13 der Frage nach, ob das in der Realität wirklich so einfach geht. Die beiden erklären, wie Sie Services so beschreiben können, dass die fachlichen Aspekte im Vordergrund stehen und ein agiles und flexibles Handeln des Unternehmen ermöglichen.
Anforderungen an SOA richtig ermitteln: Frank Hoffmann erläutert in Kapitel 14, wie methodisches Requirements Management (also Anforderungsanalyse und -pflege) sowie die systematische Berücksichtigung von Testbarkeit helfen können, die von SOA erwarteten Ziele zu erreichen.
Häufig gelten nichtfunktionale Anforderungen (sprich: Qualitätsanforderungen) als die wesentlichen Treiber für System- und Softwarearchitekturen. Christian Röder stellt in Kapitel15 typische Qualitätsanforderungen mit Bezug zu SOA vor. Dabei geht er einerseits Top-down vor (ausgehend von Qualitätsanforderungen der Unternehmen an SOA) und andererseits Bottom-up (ausgehend von den aus SOA folgenden Qualitätsmerkmalen). Hier finden Sie einen konsolidierten Überblick über das Verhältnis von SOA und Qualitätsmerkmalen.
Neben den bisher diskutierten allgemeinen Qualitätsmerkmalen sollten Sie Qualität in Projekten grundsätzlich systematisch planen. Daniel Lauer und Oliver Juwig erklären in Kapitel 16, welche Regeln bei der Gestaltung von Services unter Qualitätsaspekten gelten und wie Qualitätssicherung und Test von Services in SOA-Anwendungslandschaften methodisch organisiert werden können.
Zusammenhang zu anderen Teilen
Der Teil III »Prozess« dieses Buches fokussiert auf das »Vorgehen im Großen« und erläutert die allgemeinen und strategischen Aspekte. Sie finden dort beispielsweise Beiträge zur Einführung von SOA in Unternehmen, zur Identifikation von Services, zu SOA-Entwicklungsprozessen sowie dem Zusammenhang von SOA und CMMI.
Falls Sie an einer sauberen begrifflichen Trennung der Begriffe Prozess und Methode interessiert sind, verweisen wie Sie auf Buch »Modelle der Softwareentwicklung« von Prof. Gerhard Chroust [Chroust 1992] oder das ausführliche (online) Informatik-Begriffsnetz [Informatik-Begriffsnetz] der Gesellschaft für Informatik.